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Warum Harald Wohlfahrt nicht mehr in die Küche darf

Arbeitsrechtliche Auseinandersetzung nach dem Rückzug des Drei-Sternekochs aus der Schwarzwaldstube in der Traube Tonbach / Vincent Klink bietet Vermittlung an

Harald Wohlfahrt
Harald Wohlfahrt

BAIERSBRONN. Die Schwarzwaldstube, Harald Wohlfahrt und das Hotel Traube Tonbach waren über Jahrzehnte für Gourmets nicht voneinander zu trennen. Mit der lange im Voraus angekündigten Übergabe der Verantwortung für das Top-Restaurant an Torsten Michel schienen alle Weichen gestellt zu sein. Harald Wohlfahrt sollte weiter als kulinarischer Direktor im Haus bleiben, wurde von Seiten des Hotels erklärt. Aber der Wechsel in diese Position führt nun - wie am Freitag bekannt wurde - zu arbeitsrechtlichem Ärger.

Die Hintergründe des Konflikts waren in den ersten Meldungen nur angedeutet. Beide Seiten äußern sich öffentlich bislang zurückhaltend, die Verhandlung vor dem Arbeitsgericht steht noch bevor. Die Anwälte der Eigentümer der Traube Tonbach, der Familie Finkbeiner, und von Harald Wohlfahrt haben allerdings auf Nachfrage des SWR zu erkennen gegeben, was Kern des Streits zu sein scheint. Die Arbeitgeberseite erklärte dem Sender, Wohlfahrt habe es nicht lassen können, sich "weiter als Küchenchef in der Schwarzwaldstube aufzuspielen". Daher sei es erforderlich gewesen, ihm zu verbieten, das Restaurant zu betreten. Der Stuttgarter Zeitung sagte der FinkbeinerAnwalt zudem, dass es bezüglich der Übergabe mehreren Gespräche mit Wohlfahrt gegeben habe. Aus Sicht der Arbeitsgeberseite sei der komplette Rückzug aus der Küche der Schwarzwaldstube einvernehmlich und ohne Vorbehalte vereinbart worden.

Wohlfahts Anwältin sagte dem Sender, als er im Mai die Leitung des Restaurants an seinen Sous-Chef Torsten Michel übergeben hatte, sei keine Einigung über die weitere Beschäftigung erzielt worden. Es habe keine gemeinsame Vorstellung davon gegeben, unter welchen Bedingungen er sich aus der Küche zurückzieht. Wohlfahrt habe nur aus Respekt und Rücksichtnahme still gehalten. Als er dann aber mit seiner neuen Aufgabenbeschreibung konfrontiert worden sei, habe er gar keine andere Wahl mehr gehabt, als Klage einzureichen.

In der Suttgarter Zeitung zeigte der Stuttgarter Sternekoch Vincent Klink Verständnis für beide Seiten. "Wohlfahrt und Finkbeiner waren doch wie Siamesische Zwillinge. Wenn man so lang gegenseitig voneinander profitiert hat, sollte man sich nicht vor Gericht treffen", zitiert ihn das Blatt. Einerseits müsse Finbkeiner  nach vorne denken, andererseits sei nachvollziehbar, dass ein Kollege, der so fit und kreativ sei wie Wohlfahrt, sich nicht aus der Küche zurückziehen wolle. Klink hält eine gütliche Einigung für möglich und bot seine Vermittlung an, da er alle Beteiligten persönlich kenne.

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