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Corona-Auflagen

JRE: "Wir brauchen eine Perspektive"

Corona, Jeunes Restaurateurs

Reaktion auf die neuen Beschlüsse von Bund und Länder

Alexander Huber

Der Lockdown geht weiter. Schrittweise soll es aber im März nach den aktuellen Beschlüssen eine behutsame Rückkehr in ein normaleres Leben geben. Für die Gastronomie ist bisher nur die Öffnung der Außengastronomie geplant. Alexander Huber, Präsident der Jeunes Restaurateurs (JRE) bewertet dies so:

„Und wieder kein Gesamtkonzept. Und wieder keine einheitliche Regelung. Und wieder keine Differenzierung. Die aktuellen Beschlüsse von Bundeskanzlerin und Ministerpräsident*innen dokumentieren lediglich den verzweifelten Versuch, im Superwahljahr die Wählerinnen und Wähler nicht zu verprellen. Es gibt keine klare No-Covid-Strategie mehr, der bisher bedeutende 35er Inzidenz-Wert wurde gekippt. Wir bewegen uns entweder in einem Bereich unter 50 mit besseren oder im Bereich zwischen 50 und 100 mit eingeschränkten Öffnungsmöglichkeiten. Wer soll da noch durchblicken, wer soll Perspektiven aufbauen und verlässlich planen?

Natürlich freuen wir uns als Gastronomen darüber, dass es zumindest eingeschränkt bald wieder losgehen kann. Allerdings nicht alle von uns – einige dürfen wegen des zu hohen Inzidenzwerts selbst die Außengastronomie nicht öffnen, bei anderen besteht die Gefahr, dass sie am 22. März öffnen und eine Woche später schon wieder schließen müssen. Ein weiterer Faktor spielt ebenfalls eine große Rolle – um bei  kaltem Wetter und Regen einen entsprechenden Schutz zu bieten, müssen die meisten Betriebe kräftig in ihre Ausstattung investieren. Ein weiterer Teil der Gastronomie verfügt schlicht über keine Außenflächen. Die meisten von uns werden selbst mit diesen Einnahmen nicht überleben können, brauchen weiterhin Unterstützung. Und wir alle fragen uns, warum unsere Hygienekonzepte und die im letzten Jahr entwickelten hohen Standards nicht ausreichen, um die Innenbereiche von Restaurants wieder öffnen zu dürfen. Wir haben unsere Aufgaben erledigt, wir erfassen Daten und leisten unseren Beitrag, alle Bewegungen möglichst genau nachverfolgen zu können. Wenn die Behörden wegen jahrelangens Stellenabbaus und verschlafener Digitalisierung nicht ihren Job machen und nicht handlungsfähig sind, dürfen wir dafür nicht bestraft werden. 

Es bleibt, wie es war: Die Gastronomie erhält keine realistische Planungsperspektive. Wir verstehen, dass alle Entscheidungen in dieser Pandemie schwierig sind. Wir akzeptieren, dass diese Situation für unsere Politiker neu und ohne Vorbild ist. Wir können aber nicht hinnehmen, dass eine ganze Branche völlig ohne Perspektive gelassen wird. Zur Erinnerung: 2,4 Millionen Menschen sind in der Gastronomie beschäftigt bzw. derzeit beschäftigungslos. Wie sollen wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vermitteln, dass Kinos wieder geöffnet werden, unsere Restaurants und Gaststätten aber nicht? Wie sollen wir ihnen klarmachen, dass sie in der einen Woche arbeiten dürfen, in der nächsten aber wieder nicht? Und wie sollen wir uns selbst als Unternehmerinnen und Unternehmer immer wieder zum Durchhalten motivieren, wenn uns so deutlich gemacht wird, dass wir erst ganz am Ende an die Reihe kommen?

Seit Beginn der Pandemie bewegen wir uns zwischen Hoffen und Bangen. Wir waren die Ersten, die schließen mussten, wir sind die Letzten, die öffnen dürfen. Wenn es mit der Außengastronomie losgeht, waren unsere Betriebe fünf Monate geschlossen. Zeit genug, um ein tragfähiges Gesamtkonzept zu erarbeiten. Vorschläge dafür gab es genug – aus allen Verbänden und von vielen Einzelnen von uns. Deshalb fordern wir nachdrücklich, dass eine Task Force gemeinsam mit den Verbänden ein realistische Öffnungskonzept erarbeitet. Und zwar schnell. Jetzt ist es an der Zeit – wir brauchen verbindliche Zusagen und eine Perspektive!“

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